zurück                                                                       Die Dampfmaschine der ehem. Firma Buddenberg in Bad Driburg

Die Dampfmaschine, an einem  Betriebstag Anfang der 1990er Jahre. Sie wurde erst im Jahre 1925 dort eingebaut und hatte vorher einen unbekannten Standort.

Baujahr: 1914
Hersteller: Crimmitschauer Maschinenfabrik
Nr.  38160
Leistung etwa 180 PS
Drehzahl ca. 120 UpM
Schwungraddurchmesser 3 m

 

Trotz des schlechten Wirkungsgrades von knapp 10 % konnte die Maschine bis Mitte der 1990er Jahre einigermaßen wirtschaftlich laufen, da bei der Produktion im Werk große Mengen an Holzabfällen verfeuert wurden. Der Abdampf wurde bei der Herstellung und Verformung von Sperrholz genutzt.
Der erzeugte Strom konnte im Werk verbraucht oder ins Netz eingespeist werden.



 
Die raffinierte Schmierung des Pleuellagers im Kurbelzapfen.


Der 12-polige Synchron-Drehstromgenerator lief mit einer Drehzahl von 500 Umdrehungen in der Minute und hatte eine max. Leistung von 130 kW

Lt. Typenschild der Erregermaschine Nr. 115828 N ist das Baujahr etwa 1906 gewesen, somit 8 Jahre älter als die Dampfmaschine.
Der Hersteller war Siemens Schuckert.

Auf dem Typenschild des Generators ist kein Hersteller vermerkt, wahrscheinlich ist er mal neu gewickelt worden.

Die Synchronisation des Generators mit dem Netz erfolgte mit einfachsten Mitteln.

Jeweils die gegenüberliegenden Lampen (2 fehlten schon bei der Stilllegung), waren in den einzelnen Phasen des Drehstromnetzes sowohl mit dem Generator wie auch mit dem Netz verbunden waren.

Nur wenn der Generator mit dem Stromnetz (vor dem Verbinden) vollständig synchron lief, waren alle Lampen aus.

Lief der Generator z. B. zu schnell, leuchteten die Lampen paarweise nacheinander im Kreis rechts herum auf und der Maschinist musste die Drehzahl der Dampfmaschine verringern.

Leuchteten die Lampen linksdrehend auf, reichte die Drehzahl des Generators für eine Parallelschaltung noch nicht aus.
Kurz nach der Werksschließung begann im Mai 1996 die Demontage der Anlage.

Vorher war die Dampfmaschine mit Generator unter Denkmalschutz gestellt worden. Da ein Erhalt in situ nicht möglich war, durfte die Maschine unter Auflagen demontiert und in Oelde bei der Brauerei Potts  wieder aufgebaut werden.
Eine Schwungradhälfte mit Spannrolle sowie die Steuerwelle und der Generator sind schon entfernt.
Die Schalttafel blieb eine Zeit erhalten, da sie für die Stromversorgung des Betriebes während der Demontage noch benötigt wurde.

An der Wand im Hintergrund das Logo der Firma Buddenberg.

Unten auf der Palette liegen bereits Lagerdeckel und Dampfrohre der Maschine.

Die mächtige Schwungradhälfte wartet auf den Abtransport
Der alte gemauerte Dampfkessel aus den Anfängen der Fabrik (ca.1925)
Davor rechts der ausgebaute Fliehkraftregler
Das traurige Ende der Fabrik.
Erhalten geblieben sind nur das neue Kesselhaus im Hintergrund, ein Teil der Bürogebäude und und eine Lagerhalle