zurück Die Dampfmaschine der ehem. Firma Buddenberg in Bad Driburg
Die
Dampfmaschine, an einem
Betriebstag im Frühjahr 1987. Sie wurde erst im Jahre 1925 dort
eingebaut und hatte vorher einen unbekannten Standort. Baujahr: 1914 Hersteller: Crimmitschauer Maschinenfabrik Nr. 38160 Leistung etwa 180 PS Drehzahl ca. 120 UpM Schwungraddurchmesser 3 m | |||||||||||||||||||||||||||
Trotz des schlechten Wirkungsgrades von
knapp 10 % konnte die Maschine bis Mitte der 1990er Jahre einigermaßen
wirtschaftlich laufen, da bei der Produktion im Werk große Mengen an
Holzabfällen verfeuert wurden. Der Abdampf wurde bei der Herstellung und
Verformung von Sperrholz genutzt. Der erzeugte Strom konnte im Werk verbraucht oder ins Netz eingespeist werden.
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Die raffinierte Schmierung des Pleuellagers im
Kurbelzapfen. |
| Der 12-polige Synchron-Drehstromgenerator lief mit einer Drehzahl
von 500 Umdrehungen in der Minute und hatte eine max. Leistung von 130
kW |
Lt. Typenschild der Erregermaschine Nr. 115828 N ist das Baujahr etwa 1906 gewesen, somit 8 Jahre älter als die Dampfmaschine. Der Hersteller war Siemens Schuckert. Auf dem Typenschild des Generators ist kein Hersteller vermerkt, wahrscheinlich ist er mal neu gewickelt worden.
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Die Synchronisation des Generators mit dem Netz
erfolgte mit einfachsten Mitteln. |
Jeweils die gegenüberliegenden Lampen (2 fehlten schon bei der Stilllegung), waren in den einzelnen Phasen des Drehstromnetzes sowohl mit dem Generator wie auch mit dem Netz verbunden waren. Nur wenn der Generator mit dem Stromnetz (vor dem Verbinden) vollständig synchron lief, waren alle Lampen aus. Lief der Generator z. B. zu schnell, leuchteten die Lampen paarweise nacheinander im Kreis rechts herum auf und der Maschinist musste die Drehzahl der Dampfmaschine verringern. Leuchteten die Lampen linksdrehend auf, reichte die Drehzahl des Generators für eine Parallelschaltung noch nicht aus.
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Generator mit Tisch des Maschinisten im
Hintergrund. |
Über die Leiter rechts an der Wand konnte man in das Untergeschoss zu den Versorgungsleitungen hinabsteigen. (Bild von 1992)
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In ein Blech eingeschlagene Wechseltermine des
14,2 Meter langen Flachriemens. |
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Blick aus dem Maschinenraum auf den alten
Dampfkessel |
(Bild von 1992)
| Kurz nach der Werksschließung begann im Mai 1996
die Demontage der Anlage. |
Vorher war die Dampfmaschine mit Generator unter Denkmalschutz gestellt worden. Da ein Erhalt in situ nicht möglich war, durfte die Maschine unter Auflagen demontiert und in Oelde bei der Brauerei Potts wieder aufgebaut werden.
| Eine Schwungradhälfte mit Spannrolle sowie die
Steuerwelle und der
Generator sind schon entfernt. |
(Bild von 1996)
| Die Schalttafel blieb eine Zeit erhalten, da sie
für die Stromversorgung des Betriebes während der Demontage noch
benötigt wurde. |
An der Wand im Hintergrund das Logo der Firma Buddenberg. Unten auf der Palette liegen bereits Lagerdeckel und Dampfrohre der Maschine. (Bild von 1996)
| Die mächtige Schwungradhälfte wartet auf den
Abtransport. |
(Bild von 1996)
| Der alte gemauerte Dampfkessel aus den Anfängen
der Fabrik (ca.1925), |
davor rechts der ausgebaute Fliehkraftregler. (Bild von 1996) |
Das traurige Ende der Fabrik. |
Erhalten geblieben sind nur das neue Kesselhaus im Hintergrund, ein Teil der Bürogebäude und und eine Lagerhalle |