Die Dampfmaschine des Museums für Arbeit und Technik in Mannheim
Die Dampfmaschine mit der laufenden Nummer 3917 wurde 1908 von der Maschinenfabrik Esslingen in den ehemaligen Produktionsstätten der Maschinenfabrik Kuhn in Stuttgart-Berg gebaut und an die Waggonfabrik H. Fuchs in Heidelberg-Rohrbach ausgeliefert. Dort war bereits eine 1901 gelieferte Kuhn-Dampfmaschine in Betrieb (Nr. 3322). Beide Maschinen standen in einer gemeinsamen elektrischen Kraftzentrale. Als Reserve diente das Elektritzitätswerk Wiesloch. Im Jahre 1920 wurde die Dampfmaschine an die Firma W. Döllken & Co., Leistenfabrik in Essen-Werden, verkauft, die ein neues Kesselhaus errichtete. Vermutlich in den 1930er Jahren wurde die Maschine auf durchgehende Kolbenstange umgebaut. 1963 wurden ein 40 bar Kessel und eine Dampfturbine der Firma Kühnle, Kopp & Kausch, Frankental, aufgestellt; die Kolbendampfmaschine diente als Reserve. Da zunehmend weniger Abfallholz anfiel, wurde die Eigenstromerzeugung Anfang der 1980er Jahre eingestellt. Die Dampfmaschine wurde im Spätsommer 1987 im Rohbau des Landesmuseums installiert und ist eine der wenigen musealen Maschinen, die täglich unter Dampf läuft. |
Technische Daten: Dampfmaschine: Generator Hersteller: Maschinenfabrik Esslingen Hersteller: Felten & Guilleaume-Lahmeyer, Frankfurt a. M. Baujahr: 1908 Fabriknummer: 50734 Drehzahl: 107 U/min Scheinleistung: 625 KVA Hub: 1000 mm Polzahl: 29 Polpaare Zylinder: 550 mm (Hochdruck) Erregerspannung: 100 V 800 mm (Niederdruck) Erregerstrom: 122 A Leistung: dauernd 500 PS, später maximal 700 PS Gesamtgewicht Druck: 9,5 atm (später bis 12 atm) Gen. u. Dampfm.: 80.000 kg Dampfverbrauch: ca 5-6 t pro Stunde bei Maximalleistung |
Blick auf die Dampfmaschine von der
"Arbeiterkneipe" aus gesehen. Rechts eine Dampfturbine mit ca 1000 PS Leistung, die (ohne Verkleidung) nicht viel grösser ist, als der Fliehkraftregler der Dampfmaschine! |
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